1. Tag: Anreise nach Danzig
Gegen 06.00 Uhr beginnt Ihre Reise nach Ostpreußen. Die Route führt vorbei an Hannover und Potsdam mit Zustiegsmöglichkeiten entlang der Fahrtroute und weiter über Frankfurt/O. und Posen. Gegen 18.00 Uhr erreichen Sie Danzig, wo Sie im „Novotel Centrum“ bereits zum Abendessen erwartet werden. Ihr Hotel ist nur wenige Schritte von der Danziger Altstadt entfernt, so dass ein Abendspaziergang zur Mottlau-Promenade ein schöner Tagesabschluss sein könnte. Die Danziger Altstadt hat neben historisch Wertvollem und Sehenswertem auch ein quirliges Nachtleben mit kleinen Bars, urigen Kneipen und trendigen Musikclubs zu bieten.
2. Tag: Danzig & Oberländischer Kanal
Nach dem Frühstück erwartet Sie Ihr Stadtführer zu einem Spaziergang durch die Danziger Altstadt. Die mehr als 1.000-jährige Hansestadt hat viel zu bieten. Die nach großen Zerstörungen prächtig restaurierte Altstadt beeindruckt mit erhabenen Patrizierhäusern, hübschen kleinen Gassen mit Boutiquen und Cafés, alles wird überragt von der mächtigen Marienkirche, einem der größten Backstein-Sakralbauten Europas. Sie sehen den Artushof, den früheren Treffpunkt der hanseatischen Kaufleute mit dem Neptunbrunnen davor, die Frauengasse mit den für Danzig typischen Beischlägen, die heute meist kleine Schmuckläden oder urige Kneipen beherbergen, und an der Mottlau das große Krantor, eines der mächtigsten Hebewerke des Mittelalters. Gegen Mittag geht es per Bus weiter nach Südosten über die Weichsel, Polens größten Strom. Am Nachmittag erleben Sie einen weiteren Höhepunkt Ihrer Ostpreußenreise: eine Fahrt auf dem Oberländischen Kanal, einer ingenieurtechnischen Meisterleistung des 19. Jahrhunderts. Hier überwinden die Schiffe den Höhenunterschied zwischen dem Oberland und dem Ermland durch das sogenannte Aufschleppen. Gegen Abend erreichen Sie Elbing zur Übernachtung.
3. Tag: Frauenburg & Frisches Haff
Der Tag beginnt mit einer Führung durch die Altstadt von Elbing, deren Wiederaufbau bis heute andauert. Anschließend Weiterfahrt entlang des Frischen Haffes durch die malerischen Elbinger Höhen nach Cadinen, der ehemaligen Sommerresidenz Kaiser Wilhelms II. Sie erreichen Frauenburg und besichtigen den imposanten gotischen Dom. Hier verbrachte Nikolaus Kopernikus als Domherr seine wichtigsten Lebensjahre, in denen er seine weltverändernden Entdeckungen machte. Am Nachmittag gibt es sehr nachdenkliche Momente zu erleben bei einer Schifffahrt von Frauenburg über das Frische Haff nach Kahlberg auf der Frischen Nehrung. Auf diesem Wege flohen Tausende Ostpreußen im Winter 1945 über das Eis des zugefrorenen Haffes vor der herannahenden Front nach Westen und verließen für immer ihre Heimat. Als Zeichen der Versöhnung steht in Frauenburg ein Gedenkstein mit einer Inschrift in deutscher und polnischer Sprache zum Gedenken an die vielen tausenden Opfer dieses Kriegswinters. Übernachtung in Elbing.
4. Tag: Marienburg & Allenstein
Am Vormittag unternehmen Sie eine Führung durch die imposante Marienburg. Die mächtige Burganlage, die zu den größten in Europa zählt, war im späten Mittelalter der Sitz des Hochmeisters des Deutschen Ordens und damit das Zentrum des mächtigen Ordensstaates. Noch heute beeindruckt sie die Besucher durch ihre Ausmaße und die Raffinesse ihrer Architektur. Auf der Weiterreise besuchen Sie die Hauptstadt des südlichen Ostpreußens: Allenstein. Bei einer Führung sehen Sie u.a. die Burg des ermländischen Domkapitels. Hier residierte auch Nikolaus Kopernikus als Verwalter des Kapitels. Sehenswert sind weiterhin das Hohe Tor und die St.- Jakobus-Kirche. Die Altstadt von Allenstein ist wie überall in Polen in den letzten Jahren hübsch restauriert worden und lädt zum Spaziergang ein. Gegen Abend erreichen Sie Heilsberg, Abendessen und Übernachtung in Heilsberg.
5. Tag: Bürgertreffen in Landsberg im Kreis Pr. Eylau
Der frühere ostpreußische Kreis Pr. Eylau ist aufgrund der stalinschen Demarkationslinie heute geteilt und der nördliche Teil gehört zum heutigen russischen Gebiet Kaliningrad und kann aufgrund der aktuellen politischen Situation zum Zeitpunkt der Planung der Reise leider nicht besucht werden. Das Zentrum der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Verden und dem südlichen polnischen Teil des Kreises ist heute die Stadt Gorowo Ilaweckie, das frühere Landsberg im Kreis Pr. Eylau. Hier, in Landsberg, werden Sie heute zu einem Besuch in Ihrer Partnerstadt erwartet. In Polen vollzieht sich in den letzten Jahren eine sehr dynamische Entwicklung, die sich in allen Städten und Gemeinden widerspiegelt. Es wird restauriert, renoviert und es entsteht viel Neues. So hat sich auch Landsberg in den letzten Jahren zum Positiven verändert. Am Nachmittag wird noch ein wenig das Kreisgebiet erkundet, z.B. mit einem Besuch im „Storchendorf“ Schewecken und mit einem Abstecher nach Neuendorf, wo aktuell ein neues Kurzentrum entsteht. An diesem Tag besteht auch Gelegenheit für Ihre individuellen Ausflüge in die Heimatdörfer. Abendessen und Übernachtung in Heilsberg.
6. Tag: Gut Gallingen & Heilige Linde
Nach dem Frühstück steht eine Führung durch die Burganlage in Heilsberg auf dem Programm. Hier residierten einst die Bischöfe des Ermlandes, der einzigen katholischen Gegend im sonst evangelischen Ostpreußen. Anschließend geht es weiter aus dem Ermland nach Osten in das Land der großen Seen – nach Masuren. Ihr erster Zwischenstopp ist auf dem einstigen Gut Gallingen (heute: Galiny) vorgesehen, wo Sie zu einer Führung erwartet werden. Wie alle früheren ostpreußischen Güter war auch diese Anlage Jahrzehnte lang dem Verfall preisgegeben, bevor sich vor einigen Jahren ein privater polnischer Investor dieses Kleinodes der ostpreußischen Gutsanlagen annahm und nach umfangreichen und sehr kostenintensiven Restaurierungen hier im einstigen Gutshaus ein Hotel mit angeschlossenem Gestüt z.B. für Reiterferien entstehen ließ. Nach einem kleinen Mittagessen auf Gut Gallingen erreichen Sie in Masuren das Kloster Heilige Linde mit seiner imposanten Kirche. Die barocke Pracht in den ostpreußischen Wäldern steht sehr im Kontrast zur sonst eher gradlinigen preußischen Architektur. Die reiche Innenausstattung der Kirche wird gekrönt durch eine berühmte Orgel mit vielen beweglichen Figuren, die Sie bei einem kleinen Anspiel erleben werden. Zum Abend erreichen Sie Lötzen, die „Sommerhauptstadt“ Masurens, zur Übernachtung.
7. Tag: Schifffahrt auf den Masurischen Seen & Gut Lehndorff
Am Vormittag erleben Sie eine Schifffahrt über die Masurischen Seen von Lötzen nach Angerburg. Wenn genügend Zeit verbleibt, besuchen Sie oberhalb von Angerburg noch die Kriegsgräbergedenkstätte „Jägerhöhe“, von hier hat man einen wunderbaren Blick über die Seenplatte, der alle Klischees von Masuren erfüllt: Dunkle Wälder und malerische Seen mit blinkenden Segeln. Anschließend erreichen Sie Steinort. Hier befindet sich das einstige Gut der Familie Lehndorff. Der letzte Besitzer, Heinrich Graf von Lehndorff, war maßgeblich am Attentat auf Hitler am 20.Juli 1944 in der Wolfsschanze beteiligt und wurde dafür von den Nazis hingerichtet. Nach Jahren des Verfalls wurde ein Teil der Gutsanlage von einer deutsch-polnischen Kulturstiftung erworben und wird zurzeit restauriert um später als Begegnungsstätte genutzt werden zu können. Übernachtung in Lötzen.
8. Tag: Tschüss Masuren!
Nach dem Frühstück treten Sie die erste Etappe der Heimreise an. Unterwegs besuchen Sie bei Hohenstein das Ostpreußische Freilichtmuseum. Die bereits zu deutscher Zeit begonnene Anlage wird heute im polnischen Ostpreußen fortgesetzt und weiterentwickelt. Hier erleben Sie ein traditionelles ostpreußisches Dorf mit Gehöften, Windmühlen und Kirchen. Die Gebäude im Museumskomplex repräsentieren die Architekturbesonderheiten der historischen Regionen Ostpreußens: Ermland, Masuren, Oberland, Samland und Memelland. Gegen Abend erreichen Sie Posen zur Zwischenübernachtung. Hier liegt Ihr Hotel auch wieder sehr dicht an der Altstadt, so dass die Möglichkeit zu einem schönen Abendspaziergang besteht.
9. Tag: Posen & Heimreise
Ihr letzter Besichtigungspunkt ist heute eine Stadtführung durch Posen. Der erst kürzlich restaurierte zentrale Altmarkt wird geprägt durch das sehenswerte Renaissance-Rathaus, an dessen Uhr jeden Tag um 12.00 Uhr die Figuren zweier Ziegenböcke, das Wappen von Posen, erscheinen. Gerahmt wird der Platz von sehr schönen Bürgerhäusern. Der älteste Teil Posens, dessen Entstehung auf etwa das 9. Jahrhundert zurückgeht, ist jedoch die Dominsel mit dem St.-Peter-und-Pauls-Dom, der hier bereits um das Jahr 1000 als romanische Basilika errichtet und im 14. Jahrhundert zu einer gotischen Kirche umgestaltet wurde. Hier befindet sich in der Goldenen Kapelle das Grabmal der ersten Herrscher Polens - Mieszko I. und Boleslaw des Tapferen. Heute ist Posen ein bedeutendes Wirtschaftszentrum, alljährlich finden hier die wichtigsten Messen in Polen statt. Nach der Stadtführung treten Sie die Heimreise an, Rückankunft in Verden gegen 19.30 Uhr.
- Programmänderungen vorbehalten-
Reise nach Ostpreußen 09.06.-17.06.2024